Geschichte
Hōjō (jap. 北条氏, Hōjō-shi) ist die Bezeichnung für zwei nicht näher miteinander verwandter Adelsfamilien. Die Spätere Familie Hōjō übernahm dabei den Namen der ausgestorbenen, bedeutenden Familie Hōjō aus Prestigegründen
Die ursprüngliche Hōjō-Familie war ein Zweig des Taira-Clans, der am Ende der Heian-Zeit den Kaiserhof dominierte und die Politik Japans aus dem Hintergrund lenkte. Mit dem Ende des Gempei-Krieges 1185 wurde dieser politische Einfluss zwar beendet, aber weniger als 20 Jahre später gelang es der Hōjō-Familie ebenfalls die Politik Japans entscheidend zu beeinflussen. Ihr Aufstieg begann im Jahr 1203, als Hōjō Tokimasa, Tokusō (得宗) des Hōjō-Clans und zugleich Schwiegervater des ersten Shōguns Minamoto no Yoritomo, das Amt des Shikken übernahm. Er erweiterte die Machtkompetenz dieses Amtes , sodass der Shōgun ähnlich dem Kaiser zu dieser Zeit eher zu einem Symbol des Kamakura-bakufu wurde, während der Shikken an seiner Stelle Regent des Landes war. Um den Einfluss des Regenten zu sichern wurde die Position des Shōgun meist mit jungen und leicht beeinflussbaren Abkömmlingen der Minamoto oder der kaiserlichen Familie besetzt. Das Amt des Shikken und damit auch die Regierungsmacht blieben über 100 Jahre fest in Händen der Hōjō. Darüber hinaus besetzten weitere Familienmitglieder auch andere hohe Ämter im Shōgunat, wie das des Militärgouverneurs(shugo) oder des Landvogts (jitō).
Zu den politischen Errungenschaften der Hōjō gehört der Jōei-Kodex, auch Jōei shikimoku oder Goseibai shikimoku genannt. Da sich unter ihrer Herrschaft bald ein neueres Verwaltungs- und Rechtssystem entwickelt hatte war der Taihō-Kodex aus dem 8. Jahrhundert nicht mehr passend und der modernere Jōei-Kodex wurde im Jahr 1232 verabschiedet. Im Jahr 1333 stürzte Tennō Go-Daigo mit Hilfe der Ashikaga das Kamakura-bakufu und beendete die Herrschaft der Hōjō.